Für viele ist der Monte Carlo Country Club die schönste Tennisanlage der Welt. Einzigartig und faszinierend ist auf jeden Fall der Blick von der Clubhaus-Terrasse über die 3 tiefliegenden Hauptplätze auf Cap Martin und die sanften Wellen des azurblauen Mittelmeeres. So war es auch nicht überraschend, dass 14 Nationen der Einladung des IC von Monaco folgten und an der Columbus-Trophy 2006 teilnahmen.
Die Columbus-Trophy ist ein Wettbewerb für Senioren mit jeweils 2 Einzeln und 1 Doppel in den Kategorien 55+ und 65+. Die Siege beider Altersklassen werden addiert; bei einem Gleichstand von 3:3 entscheidet das bessere Satz-, dann das bessere Spielverhältnis.
Für das deutsche Team waren in der AK 65+ Harald Elschenbroich und Bernd Reinholz, in der AK 55+ Dr. Waldemar Timm und Alex Kurucz am Start. Als Kapitän fungierte unser Ehrenmitglied und Ex-Sekretär Wolfgang Hofer. Obwohl Sieger der letzten Columbus-Trophy in Mexico City und trotz der starken Besetzung in der AK 65+, wurde unsere Mannschaft „nur“ an Position 4 gesetzt; die Teams aus den USA (1), Spanien (2) und auch Frankreich (3) schienen in der AK 55+ mit einigen Senioren-Weltmeistern und Ex-Daviscup-Spielern zu stark besetzt zu sein. Am Ende kam es aber doch etwas anders, die beiden großen Favoriten USA und Spanien strauchelten im Halbfinale.
Im Eröffnungsspiel hatte es unsere Mannschaft mit dem späteren Trostrunden-Sieger Südafrika zu tun. Die beiden Einzel in der AK 65+ wurden glatt gewonnen, in der AK 55+ knapp verloren. Immerhin gelang Dr. Timm in seinem langen Match ein Satzgewinn, der eine Art Vorentscheidung brachte, denn mit dem Doppel-Sieg von Elschenbroich und Reinholz in 2 Sätzen war die Sache bereits gelaufen.
Ähnlich war es dann im Viertelfinale gegen Belgien. Mühelos gewannen unsere „Alten“ ihre beiden Einzel, während die ?Jungen“ knapp verloren. Die Ausgangsposition war nach den Einzeln so klar, dass die Doppel-Punkte geteilt wurden, der Sieg aber erneut bei 3:3 an uns fiel.
Die Halbfinal-Aufgabe gegen die USA war wenig erfolgversprechend. Deren Spieler 65+ waren gut, deren Spieler 55+ besonders stark. Nachdem Elschenbroich und Reinholz einmal mehr in souveräner Manier ihre Einzel gewannen, galt es für Alex Kurucz und Dr. Waldemar Timm, möglichst viele Spiele bei erwarteten Niederlagen herauszuholen. Timm war gegen den starken Bob Litwin überfordert. Kurucz gelang jedoch zur allseitigen Überraschung gegen Larry Turville im 2. Durchgang ein Satzgewinn.Das genügte. In den abschließenden Doppeln sicherten erneut unsere ?Alten“ mit einem letztlich etwas ?erzitterten“ 2 Satz-Sieg den dritten 3:3 Gesamtsieg in Folge.
Deutschland war wiederum im Finale, in dem Dr. Timm leider nicht mehr zur Verfügung stand. Er hatte sich im Doppel gegen die Amerikaner eine Zerrung zugezogen. Finalgegner war das Team aus Frankreich, das im Halbfinale gegen Spanien gewann. Als Ersatzmann für unser Team sprang im Einzel für Timm der 3. US-Spieler Brian Cheney ein, sein Einzel wurde jedoch von Beginn an als „verloren“ gewertet. Auch das Doppel in der AK 55+, in dem unser auswärtiges Mitglied Marco Gilardelli für Timm einsprang, ging verloren. Mit einem Satzverlust im Doppel der AK 65+ war die Sache gelaufen. Gesamtsieger der Columbus-Trophy 2006 war Frankreich. Die Trostrunde gewann Südafrika mit einem 5:1 Sieg über Großbritannien.
Einmal mehr war der IC von Monaco ein hervorragender Gastgeber. Das Turnier wurde vom früheren Roland-Garros-Turnierleiter Dorfmann bestens abgewickelt, das Spielerhotel war herrlich gelegen und die Rahmenveranstaltungen waren großzügig und stilvoll. Unser besonderer Dank galt dem Präsidenten des IC von Monaco Adrien Viviana, dem unermüdlichen Sekretär Francis Truchi sowie den Mitarbeitern eines vorbildlich engagierten Organisationsteams.
Die deutschen Ergebnisse im Einzelnen:
Deutschland-Südafrika : 3/3 (7/6 Sätze)
Elschenbroich – Hillen 6:0 6:0
Reinholz – van Rooyen 6:2 6:2
Elschenbroich/Reinholz – van Rooyen/Wolffe 6/0 6/2
Kurucz – Briscoe 5/7 3/6
Timm – Hubert 6/3 3/6 6/7
Doppel 55+ kampflos an Südafrika
Deutschland-Belgien : 3/3 (4/4 Sätze, 41/27 Spiele)
Elschenbroich – Daubresse 6/1 6/0
Reinholz – Smidt 6/0 6/0
Doppel 65+ kampflos an Dtl.
Kurucz – van Malder 6/7 5/7
Timm – de Marneffe 2/6 4/6
Doppel 55+ kampflos an Belgien
Deutschland – USA : 3/3 (7/6 Sätze)
Elschenbroich – Bachmann 6/2 6/1
Reinholz – Griffen 6/3 6/3
Elschenbroich/Reinholz – Aydelott/Bachmann 6/4 7/5
Kurucz – Turville 2/6 6/2 1/6
Timm – Litwin 1/6 1/6
Kurucz/Timm – Cheney/Litwin 0/1 ret.
Deutschland – Frankreich : 2/4
Elschenbroich – Leclerque 6/2 6/1
Reinholz – Clement 6/0 6/2
Elschenbroich/Reinholz – Leclerque/Clement 5/7 6/2 ret.
Kurucz – Pierson 2/6 1/6
Cheney (für Timm) – Berges (Sieg Cheney,Wertung für Frankreich)
Kurucz/Gilardelli – Beust/Pierson 1/6 3/6